IRONMAN 
World Championship Women 
Nice France

Impressionen + Ergebnisse

Impressionen

2024 - Meine erste Langdistanz-WM

Loslassen und das beste daraus machen...

 

Mit dem Auto ist man in Rund 7 Stunden schon in Nizza.

Über AirBnb habe ich eine tolle Unterkunft in der Nähe des Hafens gefunden. Wieder perfekt ca. 20-30 Min. zu Fuss bis zum Start-/Zielbereich. Es war sehr eindrücklich, als wir das Ablegen der Club Med 2 - des grössten Segelschiffes der Welt - beobachten durften. 


Nach fast einem Jahr Vorfreude auf dieses Rennen habe ich mir 3 Wochen davor genau auch in Nizza beim Erkunden der Wettkampfstrecke durch die Klimaanlage der damaligen Unterkunft eine Erkältung eingefangen, die bis zum Start noch nicht 100% auskuriert war, obwohl ich mir wirklich Ruhe gegönnt und so sehr darauf gehofft habe, dass ich wieder fit bin bis zum Rennen. Immerhin war es so, dass ich starten konnte. 
 

Natürlich immer noch mit der Hoffnung, dass ein Wunder passieren und ich trotzdem performen könnte. Denn ich hatte eine super Vorbereitung mit vielen harten, verrückten aber auch wunderschönen Trainings in den Bergen und in der Natur. Dieses Mal fiel die Pacing-Besprechung mit meinem Coach @Roy.Hinnen komplett anders aus. Ich war vorbereitet, in jedem Moment des Rennens auf meinen Körper zu hören und so dann mein Bestes geben zu können. 


Als ob das nicht genug wäre, hatte ich noch Probleme mit meinem Rad und durfte kurz vor dem Start noch zum Bike-Mechaniker vor Ort weil sich mein Schaltkabel beim Nachbarrad eingehängt hat und dann rausgehangen ist und ich es nicht mehr in den Rahmen zurückstossen konnte. Er hatte zum Glück Kabelbinder dabei und dann war das relativ schnell behoben, da die Schaltung zum Glück trotzdem noch funktioniert hat. Auch mein klemmendes Tretlager hat er wieder gelöst und kurz vor dem Start alles auseinander genommen. Das war für mich nervlich eine ziemliche Herausforderung. Doch er hat es tatsächlich geschafft und ich bin ca. 2 Minuten bevor es ins Wasser ging bei meiner Gruppe am Start eingestanden. Eine Athletin hat mir sogar noch geholfen den Neopren zuzumachen. DANKE


Am 22.09.2024 um 07.25 Uhr war es so weit und wir durften zum Start ins Wasser gehen.

Beim Schwimmen habe ich relativ schnell gemerkt, dass mir der Power fehlt. Speziell war der Wasserstart mit der Altersklasse und es war nur ganz leicht wellig, wodurch die Bojen immer gut sichtbar waren und der Schwimmkurs insgesamt ein schönes Erlebnis war. Auch ohne das übliche Gerangel um die Bojen herum. Die Teilnehmenden waren alle sehr rücksichtsvoll. So kam ich dann irgendwie als 86. aus dem Wasser

Auf der Radstrecke ging es dann schnell mal bergauf. Auch hier waren meine Beine von Anfang an etwas sauer und halt einfach durch die viele Ruhe schon fast etwas zu entspannt. Ich hatte einfach kein Biss und bin so gut es ging gefahren und habe gehofft, dass es mit der Zeit besser wird und habe immer wieder probiert von Neuem mehr Druck auf die Pedalen zu bringen. Auf der Ebene oben war es dann recht frisch im Gegenwind und ich habe schnell gefröstelt. Der totale Kontrast zu den 30 Grad als ich die Strecke besichtigen war. Und dann gab es auch noch einen lustigen Moment zum Schmunzeln, als wir an einem gut trainierten Mann vorbeigefahren sind, der ganz alleine nur in Boxershorts an der Strecke gestanden hat mit einem Schild wo drauf stand: "I will never do an IRONMAN, instead I am an IRONMAN". Bergab war ich dann dafür technisch gut dran und konnte einige die mich überholt haben wieder einholen. Und obwohl ich vom Gefühl her dachte, dass ich insgesamt mehr überholt worden bin, konnte ich mich doch auf Platz 68 vorarbeiten bis in die Wechselzone.


Die 4-Runden Laufstrecke war dann wie eine Erlösung. Auf der 1. Runde ging es mir sehr gut und ich konnte kraftvoll durchstarten. Auch als ich erfahren habe, dass ich gut am Aufholen bin, hat mir zusätzliche Motivation gegeben. Auch die 2. Runde lief ziemlich gut. Erst in der 3. Runde ab ca. km 28 haben die Beine dann doch angefangen zu Schmerzen und ich habe mich insgesamt nicht mehr so gut gefühlt. Es ist mir sogar ein paar Mal der Gedanke gekommen, dass ich doch auch mal laufen könnte.... doch es ging dann trotzdem einfach etwas längsämer bis km 35 und als ich dann das Ziel leuchten gesehen habe in weiter Ferne, konnte ich nochmals meine ganze Energie mobilisieren und voller Vorfreude wieder das Tempo beschleunigen. Es ist faszinierend, was zum Ende noch für Energien im Körper freigesetzt werden können und ich durfte als 44. in meiner AK finishen.

Das ganze Rennen war für mich auf allen Ebenen eine grosse Herausforderung mit allen möglichen Emotionen von Vorfreude über Trauer und Enttäuschung zu Dankbarkeit und Demut. Eine Reise, die mich mir selber wieder ein Stück näher gebracht hat und aus der ich sehr viel für meinen weiteren Weg mitnehmen kann. DANKE.

Hello Nice

Am Hafen

Club Med 2

Das grösste Segelschiff der Welt

IRONMAN

im WM-Look

I'm part of it

Vorfreude

#124

Pole Position

Das Bike war in der ersten Reihe.

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Bike

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Im Ziel

Ergebnisse

2024